Regionales Erzeugnis in der Osterwoche: Teil 1: Oster-Eier aus Hamburg

Wenige Tage vor Ostern fiel die Wahl zum regionalen Produkt der Woche nicht schwer – es ist natürlich das „Hühnerei“.

Eier genießen mittlerweile wieder einen Ruf als sehr gesunde Lebensmittel. Neben dem hohen Proteingehalt tragen dazu auch die vielen anderen wertvollen Inhaltsstoffe der kleinen Kraftpakete bei. Eier liefern wertvolle Vitamine, Mineralstoffe und weitere wichtige Inhaltsstoffe, die sie besonders wertvoll für die menschliche Ernährung machen. So enthalten Eier die fettlöslichen Vitamine A, D und E in bedeutenden Mengen sowie die wasserlöslichen Vitamine des B-Komplexes B2, B6, B12, Biotin, Niacin und Folsäure. Natürlich gilt auch hier, dass die Dosis entscheidend ist. Das aber Eier hauptverantwortlich für zu hohe Cholesterinwerte sind, ist mittlerweile zum Glück wissenschaftlich widerlegt. Deshalb genieße „täglich ein Ei und sonntags auch mal zwei“.

Auch wenn die Eierproduktion in Hamburg im Vergleich zu Flächenländern wie Niedersachsen oder Schleswig-Holstein recht klein ausfällt, so gibt es sie doch – Hamburger Eier, tagesfrisch und in hervorragender Qualität. Den Hühnern auf den Hamburger Höfen geht es im Vergleich manch anderer Artgenossin noch richtig gut. Große Eierfabriken gibt es hier nicht, die wenigen Hühner in den kleinen Familienbetreiben legen ihre Eier viel mehr in Boden- und Freilandhaltung.

Dass die Popularität des gleichzeitig zerbrechlichen aber auch wohlschmeckenden Hühnereis vor allem zur Osterzeit ihren jährlichen Höhepunkt erreicht, geht auf alte christliche Traditionen zurück. Der Begriff „Osterei“ wurde erstmalig 1615 schriftlich erwähnt. In dieser Zeit wurden Eier nicht mehr nur als Zins an den Grundherren abgegeben, viel mehr wurden auch Freunde und vor allem Kinder mit bunten Eiern beschenkt.

Während der langen Fastenzeit vor Ostern war damals das Essen von Fleisch und auch Eiern strengstens untersagt. Die Hühner hat das wenig beeindruckt und so legten sie eifrig weiter ihre Eier. Alle Eier der letzten Fastenwoche vor Ostern, der sogenannten Karwoche, wurden gesammelt und aufbewahrt. Da es im Mittelalter noch keine Kühlschränke gab, wurden die Eier gekocht und so länger haltbar gemacht. Damit man die Eier der Karwoche nicht mit den frischen Eiern nach der Fastenzeit verwechselt, wurden diese eingefärbt. Als Erinnerung an das Leiden Jesu Christi, der sein Blut für die Erlösung der Menschen vergossen hat, wurden die Eier zunächst nur rot gefärbt. Im Laufe der Zeit wurden die Eier aber immer mehr Farbtöne verwendet und immer kunstvollere Färbetechniken eingesetzt.

Eier gelten seit langer Zeit als Symbol für Fruchtbarkeit und neues Leben. Nach christlichem Glauben passt dies zur Auferstehung von Jesus Christus und dem damit verbundenem Osterfest. Die Idee, ein Hase könne den Kindern zu Ostern Eier bringen, kam erst viel später auf. Auch der Hase war für die Menschen des Mittelalters ein Symbol für Fruchtbarkeit.

Die natürliche Färbung der Eier hängt übrigens von der Hühnerrasse ab. Erkennbar ist dies bei den meisten Rassen an der Farbe einer kleinen Hautlappens unter dem Ohr, der sogenannten Ohrscheibe. Hühner mit einer weißen Ohrscheibe legen meist weiße Eier. Bei Hühnern mit einer roten Ohrscheibe sind die Eier in der Regel braun. Der Geschmack der Eier hat übrigens nichts mit der Farbe der Eierschule zu tun. Dennoch bevorzugen die meisten Verbraucher lieber brauner Eier. Ist das bei Euch auch so?

Wo ihr Eier aus Hamburg kaufen könnt, erfahren Sie im nächsten Beitrag.