Gute Kirschernte aber weniger Äpfel in 2019

Die Obstbauern im Alten Land sind mit dem bisherigen Verlauf der Kirschernte sehr zufrieden. „Die Erträge sind sehr gut und die Qualitäten hervorragend“, so Rolf Meyer, Obstbauer aus Neuenfelde.
„Dies trifft vor allem auf die sogenannten „Dachkirschen“ zu, die durch Vliesnetze abgedeckt und so vor Hagel und Starkregen geschützt sind.“ Die Kirschen aus dem Alten Land werden noch bis Ende Juli
geerntet.

Mit einem Anteil von über 90% ist der Apfel die Hauptkultur im Alten Land. Die hohen Erträge der letzten Saison konnten oftmals nur zu Preisen vermarktet werden, die nur selten die Produktions-kosten deckten. Bis Mitte Mai mussten die Obstbauern aufgrund der niedrigen Temperaturen bis zu 12 x die Frostschutzberegnung einsetzen, um die neue Ernte 2019 zu schützen. Dies gelang nicht immer. Besonders in der Nacht zum 01. April war der Frost stärker als erwartet und viele Blüten sind erfroren. Im Mai hat dann ein starker Hagelschauer im niedersächsischen Teil des Obstanbaugebietes auf einer Fläche von 1.800 ha (20% der Gesamtfläche) Schäden von 60 bis 80% in den Apfelanlage angerichtet. Da auch andere Anbauregionen in Deutschland aber auch in Polen, Österreich und Italien von Frost und Hagel heimgesucht wurden, wird für 2019 mit einer deutlich geringeren Erntemenge bei Äpfeln gerechnet. Die Verbraucher sollten sich auf etwas höhere Preise einstellen, diese sind aber auch dringend erforderlich, um die Aufwendungen der Obstbauern auszugleichen.

Obstbauer Reinhard Quast bringt es auf den Punkt: „Wir werden unsere Apfelanlagen zukünftig genauso wie die Dachkirschen mit Schutznetzen gegen Hagel und Starkregen schützen müssen. Darüber hinaus brauchen wir neben der Hagelversicherung dringend eine Mehrgefahrenversicherung gegen die zunehmenden Extremwetterereignisse. Diese wird in vielen europäischen Ländern durch die Regierungen gefördert. Dies erwarten wir auch in Deutschland“.